Ministerin Anne Spiegel übergibt zwei Förderbescheide für die Renaturierung des Auerbachs


Im Auerbach soll wieder mehr Leben Einzug halten. Fische, Pflanzen und Kleinlebewesen sollen sich wieder wohler fühlen. Dazu sollte der Auerbach in einen natürlicheren Zustand zurückversetzt werden. Die rheinland-pfälzische Klimaschutz- und Umweltministerin Anne Spiegel machte sich heute ein Bild von den Ergebnissen der Baumaßnahmen und hatte auch gleich zwei Förderbescheide für das Projekt dabei. Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität fördert das Vorhaben mit 293.100 Euro und die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz fördert das Renaturierungsprojekt mit weiteren 31.400 Euro. Der zweite Bauabschnitt der Renaturierung des Auerbachs in der Ortslage Oberauerbach wurde von November 2020 bis April 2021 Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken (UBZ) umgesetzt.


„In einer Zeit, in der wir weltweit einen dramatischen Verlust der Vielfalt von Pflanzen und Tiere verzeichnen, ist es besonders wichtig, dem Artenschwund in unseren Gewässern entschieden entgegenzutreten. Wir tun dies in Rheinland-Pfalz schon seit mehr als 20 Jahren mit der Aktion Blau Plus – dem erfolgreichsten Naturschutzprogramm an unseren Gewässern. Das mit 97 Prozent vom Land und der Stiftung Natur und Umwelt geförderte Renaturierungsprojekt hier in Zweibrücken ist ein weiteres gelungenes Beispiel dafür, wie dies durch das Zusammenwirken aller Beteiligten auf hervorragende Weise umgesetzt werden kann: im Sinne einer naturnahen Gewässerentwicklung und zur Schaffung wertvoller Lebensräume für die Tiere und Pflanzen in und am Auerbach“, sagte Klimaschutz- und Umweltministerin Anne Spiegel.

Vor Beginn der Baumaßnahmen durch den UBZ war das Gewässer in großen Teilen uniform, massiv befestigt und strukturarm. Deshalb wurden dem Auerbach in der Ortslage Oberauerbach auch völlig zurecht Strukturgüteklassen zwischen 6 (sehr stark verändert) bis 7 (vollständig verändert) zugeordnet – schlechter geht es kaum.


„Ziel ist ein guter Zustand, was einer Strukturgüteklasse 2 entspricht. In Oberauerbach selbst ist das aufgrund der Platzverhältnisse nicht erreichbar und soll deshalb im Rahmen eines Gesamtkonzeptes mit Maßnahmen im Wasserkörper Unterer Auerbach, in Oberauerbach und des Mansbach mit der 2018 renaturierten Strecke zwischen Ober- und Niederauerbach ökologisch vernetzt werden“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Marold Wosnitza.

Der zweite Bauabschnitt in Oberauerbach wurde bereits im April 2021 beendet. Der Gewässerlauf wurde mit geschwungener Linienführung abwechslungsreich gestaltet und mit einer Vielzahl an Strukturelementen aus Holz, Steinen und Kies durch den UBZ aufgewertet. Im Bereich der Wasserlinie wurden Schwarzerlen gepflanzt und (Silber-)Weidenstecklinge eingebracht, außerdem wurde der Böschungsfuß mit Lebendfaschinen (Bruch-/Silberweiden) gesichert. Die eingesetzten Erlen und Weiden stammen vom Auerbach im Umkreis von maximal 2km. Die Böschungen wurden mit standortangepasstem gebietseigenem Saatgut begrünt. „Im Laufe der kommenden Jahre muss sich noch der Bewuchs entwickeln. Die Renaturierungsmaßnahme mit dem Ziel der Schaffung eines Trittsteinbiotops und Ersatzlebensraums für Fische, Pflanzen und Kleinlebewesen kann nach Einschätzung von Stadtverwaltung und UBZ bereits jetzt als erfolgreich angesehen werden“, so Wosnitza.