Fassadenbegrünungen sind ein essenzielles Element der städtischen Klimaanpassung. Sie verbessern das Mikroklima, spenden Schatten, reduzieren die Umgebungstemperatur und bieten Lebensraum für Tiere. Besonders in Anbetracht steigender Temperaturen spielen sie eine entscheidende Rolle für die Aufenthaltsqualität in der Stadt.
„Durch den Klimawandel müssen wir damit rechnen, dass in Zukunft in Zweibrücken in den Sommermonaten regelmäßig Temperaturen von über 40 °C auftreten. Alles Grün trägt durch Verdunstungskühlung zur Abkühlung der unmittelbaren Umgebung bei und muss unbedingt erhalten bzw. ausgeweitet werden. Leider wird das Fassadengrün am Hallplatz-Parkhaus diesen Zweck im Sommer 2025 zunächst nicht mehr erfüllen können“, so Anne-Lorraine Ring, Klimaanpassungsmanagerin der Stadt Zweibrücken.
Die Fassadenbegrünung wurde 2022 durch den Verein ZW-vernetzt gepflanzt und seitdem regelmäßig gepflegt und gegossen. Die Stadtwerke Zweibrücken hatten die Anschaffung der Pflanzen finanziert.
„Wir von ZW-vernetzt bedauern und verurteilen die sinnlose Zerstörung der mittlerweile gut angewachsenen vertikalen Begrünung. Dadurch wurde nicht nur die optische Verschönerung der Fassade für die nächsten Jahre verhindert, sondern auch ein wichtiger ökologischer Nutzen zerstört. Die Begrünung bot Beschattung, Abkühlung und Lebensraum für Vögel und Insekten. Zudem stellte sie eines der wenigen Beispiele für Fassadenbegrünung an öffentlichen Gebäuden in Zweibrücken dar“, erklären die Verantwortlichen von ZW-vernetzt.
Die Stadtverwaltung und der Verein ZW-vernetzt appellieren an die Bevölkerung, sich für den Schutz und Erhalt urbaner Begrünung einzusetzen. Fassadenbegrünungen sind eine sehr gute Möglichkeit in städtischem Raum kleine Naturoasen zu schaffen. Mit vergleichsweise geringem Pflegeaufwand genießt der Mensch bei gesundem Wachstum der Kletterpflanzen verschiedene Ökosystemdienstleistungen wie Verdunstungskühlung, Verschattung und CO2-Bindung. Hier gilt das Motto: Desto größer die Pflanze, desto besser die Wirkung.
Effekte, die sich beim Hallplatz-Parkhaus nun erst wieder in einigen Jahren einstellen werden können. Die Stadtverwaltung weißt in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Fassadenbegrünung am Hallplatz-Parkhaus die Verkehrssicherheit in keiner Weise beeinträchtigt oder beeinträchtigt hat. Für einen Rückschnitt der Pflanzen gab es also keinen Anlass. Wir bitten die Bevölkerung von freiwilligen Rückschnitten abzusehen.
Die Stadtverwaltung wird in Absprache mit ZW-vernetzt entsprechende Hinweisbeschilderungen aufstellen lassen, um auf die Bürgerinnen und Bürger auf Begrünungsaktionen aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren.