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Die BarockStraße SaarPfalz

Die braunen Straßenschilder mit dem Schriftzug „Barockstraße“ sind vielen bekannt, doch nur wenige wissen, welche Bedeutung die Barockstraße SaarPfalz tatsächlich hat. Sie führt durch vier ehemalige Residenzstädte – Ottweiler, Blieskastel, Saarbrücken und Zweibrücken – und erschließt faszinierende Orte der barocken Geschichte.

Im 18. Jahrhundert, der Blütezeit des Barock, errichteten Grafen und Herzöge in ganz Deutschland prächtige Bauwerke. Viele dieser Gebäude wurden jedoch in Kriegen zerstört oder vom „Zahn der Zeit“ gezeichnet. In der Region rund um Saar, Blies und Schwarzbach – den ehemaligen Herrschaftsgebieten der Grafen von Nassau-Saarbrücken, der Grafen von der Leyen und der Herzöge von Zweibrücken – sind jedoch viele barocke Bauwerke erhalten geblieben. Um diese historischen Schätze für Besucher zugänglich zu machen, wurde die Barockstraße SaarPfalz ins Leben gerufen. Sie lässt die Geschichte lebendig werden und zeigt den Menschen vor Ort, welches wertvolle Erbe sie bewahren konnten. 

Herzogplatz mit Rathaus in Zweibrücken

Wer der Beschilderung „Barockstraße“ in Zweibrücken folgt, gelangt zur Herzogsvorstadt. Ab 1760 ließ Herzog Christian IV. von Zweibrücken hier am Herzogplatz imposante Gebäude errichten, die von Baudirektor Christian Ludwig Hautt entworfen wurden. Ihre Finanzierung erfolgte durch eine Art „Zwangs-Lotterie“ mit Beiträgen von Beamten und Gemeinden. In den prunkvollen Häusern entlang des Schwarzbachs lebten damals die Familien der herzoglichen Hofmaler, Hofgärtner und Minister.

Karlskirche-3

Eine weitere Sehenswürdigkeit auf der Barockstraße SaarPfalz ist die Karlskirche. Sie wurde vom schwedischen König Karl XII. im Jahr 1705 in Auftrag gegeben und sollte als Gotteshaus für die lutherischen Beamten des schwedischen Reiches dienen. Zweibrücken gehörte damals zum Königreich Schweden, was sich auch im schwedischen Wappen am Nordportal der Kirche widerspiegelt.

Natürlich darf auch das Herzogliche Schloss nicht fehlen. Herzog Gustav Samuel Leopold ließ es ab 1720 von dem schwedischen Baumeister Jonas Erikson Sundahl errichten, um seiner Hofhaltung ein würdiges Zuhause zu geben. Hier residierte die herzogliche Familie, die auch die Schlossgärten genoss, die bis in den heutigen Stadtteil Niederauerbach reichten.

Das Naherholungsgebiet Fasanerie ist eine weitere besondere Station auf der Barockstraße. Hier ließ der schwedische König Karl XII. für seinen Freund, den Exilkönig Stanislaus Leszczynski, das Landgut "Tschifflick" errichten. Später wurde es als Kuranlage, Hofgut mit Getreidemühle und schließlich als Fasanerie genutzt. Heute umgibt eine Mauer die gesamte Anlage, und alte Bäume mit Denkmalstatus sowie malerische Waldwege laden zu Erkundungstouren ein. Auf dem drei Kilometer langen Premium-Spazierwanderweg "Zweibrücker Fasanenjagd" kommen zu allen weiteren Sehenswürdigkeiten in diesem historisch zu wertvollen Gebiet.

Dauerausstellung

Wer mehr über das Barockzeitalter erfahren möchte, sollte auch das Stadtmuseum in der Herzogsvorstadt besuchen. Hier sind Werke der pfalz-zweibrückischen Malerschule sowie das wertvolle Zweibrücker Porzellan und viele weitere Exponate aus der Barockzeit zu bestaunen. Von hier aus führt auch ein beschilderter Stadtrundgang mit 23 Informationstafeln zu den wichtigsten historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Ein digitales Spielangebot ist die „Folklore-App“, mit der Besucher in die Rolle eines Ermittlers im barocken Kriminalfall schlüpfen können.

Für Freunde lebendiger Geschichte wird der geführte Spaziergang „Die Kirschen von Tschifflick“ in der Fasanerie Zweibrücken angeboten. Bei dem Rundgang durch das einzigartige barocke Gartendenkmal im Naherholungsgebiet "Fasanerie" und hören Sie von Freud und Leid des im Zweibrücker Exil lebenden polnischen Königs Stanislaus Leszczynski und seiner  Familie. 

Eine weitere Möglichkeit Geschichte zu erleben ist der Bildvortrag "Zwischen Kindbett und Thron". Bei einem Bildvortrag lernen Sie die adligen Ehefrauen der Zweibrücker Wittelsbacher Herzöge und das Leben der Frauen vom 14. bis zum 19. Jahrhundert kennen. "Denn hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau". Nach der Führung stehen Barockkostüme zur Anprobe bereit - Fotoapparat nicht vergessen!

Layout 1

Für die selbständige Entdeckungsreise über die BarockStraße SaarPfalz hilft sich der Reiseführer „barock. EN ROUTE“ von Wolfgang Felk und Jürgen Proföhr bei der Planung. Ergänzt mit Karten, Texten und Infoboxen, bietet der 204 Seiten starke Band bietet spannende Einblicke in Geschichte, Kunst und Kultur vor Ort und enthält ergänzende Abschnitte für Ausflüge in die Umgebung. Das Buch ist im örtlichen Buchhandel und bei den Tourist-Informationen entlang der Barockstraße erhältlich und kostet 7,90 €.

Die Straße der Demokratie

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Die Straße der Demokratie erinnert seit dem 7. September 2007 als Ferien- und Kulturstraße im Südwesten Deutschlands, auf einer Länge von 280 km, von Freiburg im Breisgau bis Frankfurt am Main, an die Entwicklung der Politik hin zu einer Demokratie in der Region bis zum Jahr 1848 (Deutsche Revolution). 
Eine Station auf der Straße der Demokratie in Zweibrücken ist die interaktive Dauerausstellung "Schau!platz Freiheit" im Stadtmuseum.

Das Kultur- und Verkehrsamt bietet die Schauspielführung: "Die Socken des Herrn Dr. Wirth" zu den Anfängen der Demokratiegeschichte in Zweibrücken.

Literatur: 
Die Straße der Demokratie: Ein Routenbegleiter auf den Spuren der Freiheit, Susanne Asche, Ernst Bräunche  (Hrsg.), Info Verlag, Juni 2011, 300 S.

Kontakt

Stadtmuseum

Herzogstraße 9

66482 Zweibrücken

+49 6332 871-381

+49 6332 871-462

Weitere Öffnungszeiten und Führungen nach Voranmeldung