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Die Waldschänke im Liebestal

(Wanderweg 71 und 81 im Liebestal zwischen Oberauerbach, Mörsbach und Großbundenbach)

Kurz vor dem zweiten Weltkrieg kaufte sich das Ehepaar Maria und Adam Kaspar aus Zweibrücken ein Grundstück im Schauertal zwischen Oberauerbach und Mörsbach. Dort errichteten sie bald ein Wochenendhaus unterhalb des Genovevafelsens. Nachdem sie im Krieg in Zweibrücken ausgebombt wurden und ihr einziger Sohn nicht mehr aus dem Krieg heimkehrte, zogen sie dauerhaft ins einsame Schauertal. In den folgenden Jahren bauten sie das Wochenendhaus zu einer kleinen Waldgaststätte um. Mit viel Geschick behalf sich Adam Kaspar hier ohne Leitungswasser und elektrischen Strom durch Nutzung einer Quelle und eines Stromaggregates. Die Gaststätte wurde "Waldschänke im Liebestal" genannt. Die Waldschänke war wegen der wildromantischen Umgebung vor allem bei jungen Leuten sehr beliebt, hier traf man sich und lernte sich kennen. Deshalb wurde das Schauertal schon bald "Liebestal" genannt. Das Wirtsehepaar wusste gut mit den Gästen umzugehen und Frau Kaspar wurde von vielen Kunden liebevoll "Mutti" genannt. Lange Jahre betrieb das Ehepaar Kaspar die Waldschänke im einsamen Schauertal. In den letzten Jahren hatte sich noch ein junger Mann als Helfer dazu gesellt, mit dessen Hilfe Maria Kaspar nach dem Tod ihres Mannes 1978 noch einige Zeit die Gaststätte weiter betrieb. Nachdem auch Frau Kaspar 1981 gestorben war, war das Ende der Waldschänke besiegelt. Das Gebäude stand leer und wurde nach und nach geplündert, verwüstet und irgendwann sogar angezündet. Heute sind nur noch ein paar Mauerreste davon geblieben. 1982 erhielt der Weg durch das Schauertal/Liebestal ein offizielles Straßenschild "Im Liebestal". Die Eheleute Kaspar, die beide in Oberauerbach beerdigt wurden, durften dies leider nicht mehr erleben.


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