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Zweibrücker Stadtmuseum





Dauerausstellung

Dauerausstellung


- Barockzeit

- "Schau!Platz Freiheit" - Demokratische Tradition im Westrich


Das Stadtmuseum im Petrihaus (Herzogstr. 9)


Im Jahre 1756 beschloss Herzog Christian IV. (1722-1775) den Bau einer neuen Vorstadt als wesentlichen Schritt zur Verschönerung seiner Residenzstadt. Die Planung übernahm Baudirektor Johann Christian Ludwig Hautt (1726-1806). Jeder, der bereit war, nach den einheitlichen Plänen zu bauen, erhielt 40 Jahre Steuerfreiheit. Als 1770 erst drei Häuser gebaut waren, beschloss der Herzog, die übrigen Gebäude selbst zu errichten und die Baukosten durch eine Lotterie zu finanzieren.

Das Petrihaus ist eines der wenigen privat errichteten Häuser in der Herzogsvorstadt. Erbaut wurde es 1768 durch Hofgärtner Ernst August Bernhard Petri. Sein Familienbild hängt im 1. Obergeschoss.

1960 schenkte seine traditionsbewusste Nachfahrin Gertrud von Kraußer das Haus der Stadt Zweibrücken mit der Bitte, hier ein städtisches Heimatmuseum zu schaffen. Im 1. Obergeschoss behielt Frau von Kraußer das lebenslange Wohnrecht.

Das 1961 im Erdgeschoss eingerichtete Museum musste 1993 wegen Renovierungsbedarf geschlossen werden.

Im Gegensatz zu anderen Häusern der Herzogsvorstadt waren im Petrihaus im Laufe seiner Geschichte nur wenige Modernisierungen vorgenommen worden.

Die grundlegende Sanierung unter der Aufsicht des Landesamtes für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz erfolgte in den Jahren 2004-06. Finanziert wurde die Maßnahme zu 80 % aus Städtebau-Fördermitteln des Landes Rheinland-Pfalz.

Oberstes Prinzip der Restaurierung war der Erhalt möglichst vieler originärer Bauteile. In einigen wenigen Bereichen, vor allem im Foyer, mussten jedoch Kompromisse mit den Erfordernissen eines modernen Museumsbetriebes geschlossen werden.

Vom Parkplatz Uhlandstraße ist das Museum barrierefrei zugänglich.

Das Stadtmuseum präsentiert eine ständige Ausstellung zur Zweibrücker Geschichte. Ergänzt wird diese Dauerausstellung in regelmäßigen Abständen durch Wechselausstellungen zu kunst- und kulturgeschichtlichen Themen. Die ständige Ausstellung befindet sich zurzeit im Aufbau.

Folgende Themen sind bereits mit wertvollen Exponaten vertreten:

Das barocke Zweibrücken

Barockes Zweibrücken.png

Das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken erlebte im 18. Jahrhundert eine kulturelle Blütezeit. Durch die besondere Förderung der Herzöge entfalteten sich Kunst und Wissenschaft, aber auch Landwirtschaft, Handel, Handwerk und Gewerbe.

Der kunstliebende, stark an Frankreich orientierte Herzog Christian IV. (1735-1775) machte Zweibrücken zu einem Zentrum für Kunst, Kultur und Wissenschaft. Mit der durch Johann Christian Ludwig Hautt geplanten "neuen Vorstadt", zu der auch das Petrihaus hier gehört, setzte er sich in Zweibrücken ein Denkmal. Die Herzogsvorstadt überstand den Bombenangriff vom 14. März 1945 relativ unbeschädigt und ist damit einer der wenigen historischen Baubestände der Stadt.
Hofmaler wie Konrad Mannlich, Johann Christian v. Mannlich, Johann Daniel Hien, Georg Friedrich Meyer, Friedrich (Maler) Müller, Karl Kaspar Pitz und Philipp Adolf Leclerc schufen Werke von hohem künstlerischen Rang. Man spricht kunstgeschichtlich von einer pfalz-zweibrückischen Malerschule.

Das Zweibrücker Porzellan


1767 gründete der Alchimist Joseph Michael Stahl im Lustschlösschen Louisenthal am Gutenbrunnen bei Wörschweiler mit Privileg von Herzog Christian IV. eine Porzellanmanufaktur. Die Manufaktur ging bereits 1768 in fürstlichen Besitz über und wurde 1769 an den Zweibrücker Schlossplatz verlegt. Aufgrund von Absatzproblemen war die Manufaktur von Anfang an auf Subventionen angewiesen und musste mit dem Tod des Herzogs 1775 die Produktion einstellen.

Bedingt durch die relativ kurze Produktionszeit ist Zweibrücker Porzellan sehr selten. Es ist anfangs durch die Doppelbogenbrücke, später durch das Porzellan-Zeichen „PZ“ (Pfalz-Zweibrücken) gekennzeichnet.
Hergestellt wurden vor allem Tafelgeschirre, aber auch Schreibgarnituren, Pfeifenköpfe, Messergriffe, Dekorationsgegenstände und plastische Figuren, d.h. das ganze Programm einer künstlerisch hochstehenden Manufaktur. Überliefert sind heute weltweit nur noch ca. 230 Teile, von denen 74 im Zweibrücker Stadtmuseum präsentiert werden können.


Das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken (1410-1793)


Das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken entstand 1410 durch Erbteilung der kurpfälzischen Ter­ritorien. Stephan, der fünfte Sohn des Kurfürsten Ruprecht III. aus dem Fürstenhause Wit­telsbach (als deutscher König Ruprecht I.), erbte die ehemalige Grafschaft Zweibrücken, welche die Kurpfalz erst 1385 von den verarmten Grafen von Saarbrücken gekauft hatte und die nun zum selbständigen Herzogtum Pfalz-Zweibrücken erhoben wurde. Den Herzögen ge­lang es bis zum faktischen Ende des Fürstentums 1793 nicht, ein geschlossenes Herrschafts­gebiet zu schaffen. Ihr Streubesitz beinhaltete neben der Kernregion um die Residenzstadt Zweibrücken auch Ländereien an der Nahe, der Mosel und im Elsass. Das Herzogtum ging bereits sehr früh zum protestantischen Glauben über. 1533 wurde die lutherische Lehre einge­führt, 1588 erfolgte der Wechsel zum reformierten Katechismus. Nach einem Jahrhundert von Kriegen, Zerstörung, Hunger und Seuchen waren es schwedische Beamte, die das Herzogtum Anfang des 18. Jahrhunderts erneut aufbauten und damit die Grundlage für eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit im Zeitalter des Barocks legten.

Die wittelsbachische Nebenlinie Birkenfeld-Bischweiler-Rappoltstein, die seit 1733 regierte, hatte ihre Stammgüter im Elsass und unterstand mit diesen Besitzungen der französischen Lehnshoheit. Dies führte dazu, dass sich das Herzogtum, vor allem unter Christian IV. (1735-1775),  politisch und kulturell stark an Frankreich orientierte.

Herzog Karl II. August baute sich in Erwartung der wittelsbachischen Erbschaft mit Schloss Karlsberg ei­nes der größten Landschlösser Europas. Er sollte jedoch den erhofften Erb­fall nicht erleben. Am 9. Februar 1793 war der Herzog gezwungen, vor den heranrückenden französischen Revolutionstruppen über den Rhein zu fliehen. Das Ende des Herzogtums war eingeläutet.


Französische Revolution und napoleonische Zeit


Als am 9. Februar 1793 Herzog Karl II. August vor den heranrückenden französischen Revolutionstruppen über den Rhein floh, war damit das Ende des Herzogtums ein­geläutet.

In Zweibrücken stellten die französischen Truppen am 11. Februar 1793 einen Freiheitsbaum auf und symbolisierten damit die Befreiung von Fürstenwillkür. Der Einbezug in die wechselhaften Zeit­läufte des Koalitionskrieges machte es aber der Bürgerschaft schwer, die folgende französische Militärverwaltung als Befreiung anzusehen. Plünderun­gen, Ausleerungen, Verwüstungen und Misshandlungen waren in den Jahren 1793/94 an der Tagesordnung.. Der herzog­li­che Besitz (Schloss Karlsberg, das Stadtschloss, das Schlösschen der Gräfin von Forbach, die Orangerie und die Schlossgärten) fiel den Revolutionstruppen zum Opfer.

1797 wurde das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten, eine Annexion, die im Frieden von Lunéville (1801) ihre staatsrechtliche Bestätigung fand. Die gesamte linksrheinische Pfalz war nun Teil der französischen Republik und hatte damit Anteil an den Errungen­schaften der Französischen Revolution. Eine übersichtliche, leistungsstarke Verwaltung entstand. 1798 erfolgte der ent­schädigungslose Wegfall aller feudalrechtlichen Bin­dungen und ab 1804 die Durchführung der napoleonischen Rechtsreform, die wesentlich dazu beitrug, dass in der Pfalz viel früher als in den rechts­rheinischen Teilen Deutschlands eine liberale Gesellschaftsordnung ent­stand.

Das begüterte, zunehmend selbstbewusste und überwiegend liberal gesonnene Bürgertum füllte nach der Entmachtung der alten, adligen Führungsschicht das entstandene Machtvakuum nach und nach aus.
Trotz der liberalen Errungenschaften wurde die Rückkehr zu Deutschland nach dem Zusammen­bruch des napoleonischen Kaiserreiches allgemein begrüßt. Die Befreiungskriege hatten zur Entstehung eines Nationalbewusstseins geführt. Die freiheitlichen französischen Rechtsgrundlagen standen für das Bürgertum allerdings nicht zur Disposition.


"Schau!Platz Freiheit" - Demokratische Tradition im Westrich          

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....unter diesem Motto steht das Kapitel zum regionalen Vormärz in der Dauerausstellung zur Stadtgeschichte.

Thema und Ort der Ausstellung sind nicht zufällig: Die saar-pfälzische Region stellte im 19. Jahrhundert schließlich ein Zentrum der Freiheits- und Demokratiebewegung dar. Speziell im Raum Homburg-Zweibrücken, dem "Westrich", stießen die vom Bürgertum getragenen liberalen Bestrebungen auf große Resonanz. Namen wie Philipp Jakob Siebenpfeiffer, Friedrich Schüler oder August Wirth stehen beispielhaft für alle jene Demokraten, die ohne Rücksicht auf persönliche Risiken für ihre Ideale eintraten.

Die Ausstellung "Schau!Platz Freiheit - Demokratische Tradition im Westrich" lässt die damaligen Geschehnisse aber nicht nur aus historischer Perspektive Revue passieren.

Auch unter aktuellen Aspekten werden Themen wie "Freiheit" und "Zivilcourage" problematisiert - mit modernen, ungewöhnlichen Mitteln und multimedial. Im Computer findet sich etwa eine Art "virtuelles Geschichtsmuseum", das über einen "Touchscreen" zu besichtigen ist.

Mit rund 200 Bildern, Filmausschnitten, Liedern, Gedichten und Reden werden die jeweiligen Themen auf recht ungewohnte Art präsentiert. Das Geschehen auf dem Monitor kann für Gruppen über einen "LCD-Beamer" auf eine große Leinwand übertragen werden. Im gleichen Raum haben Ausstellungsbesucher die Möglichkeit, ihre Meinung zur Ausstellung, aber auch zu aktuellen Problemen auf eine Wand zu schreiben und so öffentlich zum Ausdruck zu bringen.

Überhaupt ist "Interaktion" angesagt. So muss man tüchtig in die Pedale treten, soll ein Video zum Thema "Freiheit" abgespult werden. Ein fest verankertes Fahrrad symbolisiert so, dass "Freiheit" einem schon einmal abverlangt, sich abzustrampeln - oder wie es der Schriftsteller Ludwig Harig in seiner "Ballade" auf Siebenpfeiffer und Wirth" formulierte: "Freiheit muss auf Erden / jeden Tag errungen werden".

Nicht zu kurz kommt die Mediengeschichte:

Die in der Region erschienene und kursierende Zeitungen und Flugblätter sind zu sehen, der Kampf für die Pressefreiheit beleuchtet. Ein wichtiges Datum in der deutschen Demokratiegeschichte ist der 29. Januar 1832 als in Zweibrücken-Bubenhausen der „Deutsche Vaterlandsverein zur Unterstützung der freien Presse“  gegründet wurde. Von diesem „Preßverein“ ging die Initiative zum Hambacher Fest aus, jener beeindruckenden Demonstration von 30.000 Bürgern für Freiheit, Demokratie und Einheit in Deutschland.
Eine Original-"Kniehebelpresse" aus der Dingler' schen Maschinenfabrik, auf der einstmals Siebenpeiffer und Wirth ihre aufmüpfigen Blätter herstellten, findet sich in den Ausstellungsräumen im Erdgeschoss.

Eine Biedermeierstube veranschaulicht schließlich das soziale Milieu aus dem die Akteure der damaligen Freiheitsbewegung stammten, aus dem wohlhabenden Bürgertum nämlich. Sie setzten mit ihrem Engagement für ihre Ideale ihre gutbürgerliche Existenz aufs Spiel und mussten Geld- und Haftstrafen, Berufsverbote oder das Leben im Exil in Kauf nehmen.

"Demokratie und Freiheit sind keine Naturgegebenheiten, sondern unter großen Opfern erkämpfte Errungenschaften, die auch heute nach wie vor verteidigt und gelebt werden müssen." So lautet jedenfalls die Intention der "Ausstellungsmacher" Dr. Charlotte Glück und Martin Baus. Für das Stadtmuseum Zweibrücken und die Siebenpfeiffer-Stiftung, Homburg haben sie die Ausstellung konzipiert und realisiert. Die Ausstellung richtet sich insbesondere an interessierte Schulklassen.


Internet:

http://www.Siebenpfeiffer-Stiftung.de

Kontakt

Stadtmuseum

Herzogstraße 9-11

66482 Zweibrücken

+49 6332 871-380

+49 6332 871-381

+49 6332 871-462

Öffnungszeiten:  Letzter Einlass: 17:15 Uhr

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Dienstag Von 10:00 bis 18:00 Uhr

Mittwoch Von 14:00 bis 18:00 Uhr

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Freitag Von 14:00 bis 18:00 Uhr

Samstag Von 14:00 bis 18:00 Uhr

Sonntag Von 14:00 bis 18:00 Uhr

FEIERTAGE: 14-18 Uhr (letzter Einlass 17:15 Uhr)
Weitere Öffnungszeiten nach Voranmeldung

Das Stadtmuseum ist am 24./25.12. und 31.12./1.1. geschlossen.


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